Guten Morgen Zusammen,

ich bin vor etlichen Jahren nach Wiesbaden gezogen und so mit dem SVWW in Kontakt gekommen und habe mich quasi neu verliebt, wenn man das so sagen kann. Heute gehe ich regelmäßig mit meinem kleinen Sohn ins Stadion und bin stolz, wenn er den Leuten erzählt, dass er Fan des SV Wehen Wiesbaden ist. Ich sehe immer mehr Kinder im Stadion und bin positiv gestimmt, dass sich in den nächsten Jahren auch in Wiesbaden eine nachhaltige Fankultur bildet. Aktuell spürt man leider immer noch eine Spaltung der Fans in zwei Lager. Der harte Kern der Ultras sind die Wehener und nie käme ich auf die Idee, die Wurzeln des Vereins außen vor zu lassen. Aber es ist nicht immer einfach, sich als Wiesbadener nicht ein wenig abgelehnt zu fühlen. Es muss uns gelingen, die Fanlager zu vereinen und der Mannschaft den Support zukommen zu lassen, den sie in dieser Saison mehr als verdient hat.

Liebe Grüße
David

Versteht mich nicht falsch, meinen großen Respekt an alle Wehener, die ihrem Sportverein die Treue halten und die der sichtbare Teil der Fankultur sind. Aber die Tage habe ich einen Kommentar unter einem VLOG gelesen, der mich nachdenklich gemacht hat. Der Kommentator meinte, dass es ihm lieber ist, dass kaum Fans im Stadion sind, als dass die Fans WIESBADEN rufen. Ist das wirklich so? Können wir nicht beides sein? Der Sportverein aus Wehen und die Mannschaft aus Wiesbaden? Der SV Wehen Wiesbaden?!

Da fällt mir spontan nur ein, wie schwer sich die Deutschen allgemein mit Veränderungen tun. Gilt für mich für die Gesamtgesellschaft und für den Fußball. Die Ultras in den großen Vereinen sind auch gegen 50+1, wundern sich dann aber , wenn die Deutschen Vereine europäisch nicht mehr so gut mithalten können und verreißen ihre Spieler in den Foren. Damit befürworte ich die Regel nicht automatisch und führe sie nur im Hinblick auf die angesprochenen Veränderungen an. Will damit auch kein neues Faß aufmachen und deshalb zurück zum SVWW :

Als Wiesbadener bin ich mir durchaus bewußt, das wir damals über Nacht einen Profiverein geschenkt bekamen, was unser heimatlicher Großclub mit dem ähnlichen Namen nie und niemals in den nächsten 100 Jahren hingekriegt hätte. Wehen brauchte ein zweitligataugliches Stadion und Wiesbaden hatte den Platz dafür. Ich freue mich seitdem in Wiesbaden Profifußball sehen zu können. Mit dem Zusatz "Wiesbaden" ist es doch auch einfacher überregional Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ich meine das nicht abfällig gegenüber Wehen ! So mancher Fußballfan in Deutschland hat doch bestimmt Schwierigkeiten, Vereine wie Großaßpach, Elversberg, Sandhausen,Heidenheim... geographisch einzuordnen. Bei Letztgenanntem war doch sogar mal unser eigener Busfahrer überfordert und steuerte zunächst das falsche Heidenheim an . Die Namensergänzung ist und war doch eigentlich eine Win-Win Situation für beide.

Was die eingefleischten Wehen-Fans vergessen: Ohne Wiesbaden würde Wehen nicht in der Zweiten Liga spielen, sondern allenfalls vor 700 Leuten aus dem Umland auf dem Halberg wie früher auch. Wie kann man nur solche Scheuklappen haben und nicht über den Tellerrand gucken? Erinnert mich an den Zank um Mainz-Kastel oder ähnliche kleinkarierten Auseinandersetzungen. Nach dem Motto : Heßloch muß frei sein!

Außerdem: Schon in den 80er Jahren hatten Hankammer senior und damalige SVW-Präsident Becker Kontakt wegen einer Fusion, leider ist nichts daraus geworden. Und vor ein paar Jahren gab es erneut solche Bestrebungen, es gab sogar schon einen Vertrag. Geplatzt ist das Ganze, weil der damalige SVW-Präsident (und heutige Wehen-Sponsor) Reich ins Visier der Frankfurter Staatsanwaltschaft geriet und der Kurier das groß aufgeblasen hat. Zwar hätten die Mitglieder beider Vereine zustimmen müssen, aber das hätte schon geklappt, natürlich gegen die Fanatiker auf beiden Seiten, die mit dem Brett vorm Kopf.

Ich wäre persönlich noch heute für eine solche Fusion, um noch mehr Wiesbadener für den Verein zu begeistern. Denn der Verein ist ein Aushängeschild für die Stadt, deren Verantwortliche das hoffentlich wissen und schätzen. Wertvoller als alle Tourismuswerbung der letzten 20 Jahre zusammen. Kein Mensch kennt Wehen (noch dazu ein Stadtteil des Kunstgebildes Taunusstein), und viele von außerhalb denken noch immer, die Hauptstadt von Hessen sei Frankfurt.
Andere Städte haben es längst vorgemacht, und die Zeit hat ihnen recht gegeben. Oder kann sich jemand vorstellen, dass Duisburger Fans heute noch im Block "Meiderich" schreien. Oder die Fans in Fürth "Greuther" brüllen?

Kunstgebilde Taunusstein: Schiri, absoluter Quatsch. Bei der Gebietsreform 1971, haben sich mehrere Orte zusammen geschlossen. Siehe Heidenrod, Hohenstein, Eltville, Waldems, usw. Dies war notwendig um u.a. Kosten zu sparen.
Zum SVWW: nach dem ersten Aufstieg in die 2. Liga hat man sich (u. . Bruno Hübner) um eine zweitligataugliche Spielstätte bemüht. Schnell war klar, dass der Halberg dafür nicht in Frage kommt. Da in Taunusstein auch nicht alle Wehen-Fans waren und sind, kam Taunusstein auch nicht infrage. Also haben sich damals Heinz Hankammer und auch Bruno Hühner für den Standort Wiesbaden entschieden. Aus meiner Sicht die einzig richtige Entscheidung. Na klar ist Wiesbaden nicht DIE Fussballstadt. Beim SV Wiesbaden und der Germania oder auch bei Biebrich 02 hat es an den Sponsoren gefehlt. H. Hankammer war bereit sein (privates) Geld in den SV Wehen und später in den SVWW zu investieren. Ich selbst bin nicht aus Wehen. Ich bin geborener Eltviller, habe dort wie auch in Walluf Fussball gespielt. Bin später nach Hohenstein gezogen und habe dort seit 1988 Spiele des SV Wehen besucht. Ich wohne seit 2005 in Idstein bin seit 2004 Mitglied des Vereins. Ich treffe mich regelmäßig mit Freunden aus Hessloch, Dotzheim und Frauenstein zu den Spielen. Ich persönliche finde, dass dem SVWW nichts besseres hätte passieren können als der Standort Wiesbaden.

Gude Klaus

Genauso war es! Da wird heute so einiges verklärt. Die Zuschauer waren damals bunt gemischt, sie kamen aus den ganzen Untertaunus,aus den Rheingau, etliche auch aus Wiesbaden und der Rest aus Taunusstein.
Es war und ist bis heute so, das ganz bestimmt nicht halb Wehen auf dem Halberg war, das war von derAnzahl schon damals sehr überschaubar. Jetzt kommt der Verein endlich in Wiesbaden an und das ist auch gut so.

Der Claus