Habe gerade zwei aktuelle Artikel über H. gefunden, einmal im Kölner Express, einmal im Berliner Kurier. Im Express heißt es, neben Köln, Heidenheim und Union sei auch Fortuna Düsseldorf an H. interessiert, zitiert wird Klaus Allofs. Allerdings könne Fortuna den Deal finanziell kaum stemmen. Auch heißt es, der Vertrag von H. habe sich "ohne fixe Ausstiegsklausel" verlängert, so dass kein zwingender Grund bestehe, H. zu verkaufen. Fazit: "Die Hessen wissen, dass Hollerbach im Kampf um den Zweitliga-Klassenerhalt ein wesentlicher, wenn nicht der entscheidende Faktor sein kann." Im Berliner Kurier steht, die Transferbilanz von Union sei bislang negativ, die Hälfte des Champions-League-Startgeldes sei schon verpulvert. Deshalb pokere Manager Oliver Ruhnert um jeden Euro. Es heißt, wir würden gerne 1,5 - 2 Millionen kassieren und eine Weiterverkaufsoption verankert wissen, das wolle aber Union nicht. Schließlich heißt es, in Wiesbaden wäre man nicht böse, wenn der Deal platzen würde. Zitat: "Man sieht die Chancen auf einen Klassenerhalt mit Hollerbach deutlich größer als ohne ihn."
Wenn ich das alles lese, verstehe ich das Taktieren immer weniger. Selbst Außenstehende wissen: Mit H. besteht die große Chance, in der Liga zu bleiben. Ohne ihn sinken diese Chancen. Und um nichts anderes als den Ligaverbleib muss es doch gehen, ist doch scheißegal, ob auf dem Konto ein oder zwei Millionen mehr sind. Zumal es ja offenbar keine Ausstiegsklausel gibt!!!
Neben dem Berater könnten auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen: Eltern und Geschwister womöglich, eine Freundin. Der Berater wird den Markt sondieren und aufzeigen, was geht und was nicht. Klar will er auch an dem Deal verdienen, aber das gehört zum Geschäft. Letztlich aber wird der Spieler entscheiden, was er für das Beste hält.
EinFan, ich stimme Dir hundertprozentig zu: Für 1,5 Millionen kriegt man auch nicht ansatzweise einen so gefährlichen Stürmer wie H. Das muss den Verantwortlichen doch klar sein.
Für mich stellt es sich so dar, als wolle H. unbedingt in die erste Bundesliga. Und als dann Köln wieder möglich war, hatte bereits Union Berlin angeklopft. Verstehen kann ich Ihn: Er ist 21 Jahre alt und damit im besten Alter, um dort Fuß zu fassen und sich womöglich zu etablieren. Und da ist eine Spitzenmannschaft wie Union natürlich attraktiver als potentielle Abstiegskandidaten wie Köln, Bochum, Augsburg, Heidenheim oder Stuttgart. Ich fürchte jedoch, letztendlich wird es auf einen dieser Vereine herauslaufen, wenn es mit Union nicht klappt. Ob sich H. damit einen Gefallen tut, wird sich herausstellen. Wobei sich natürlich die Frage stellt: Was hat unser Verein getan, um H. zu halten? Da vermisse ich eine klare Aussage, das ist alles so wachsweich, so wischi-waschi, so viel vielleicht, mal sehen, mal abwarten usw. Dank des günstigen Umstands, dass sich der Vertrag durch den Aufstieg automatisch verlängert hat, hätte meines Erachtens eine klare Aussage getroffen werden müssen: Wir brauchen ihn, um die Zweite Liga zu halten, er ist unverkäuflich. Basta. Danach wird man weitersehen. So aber entsteht der Eindruck: Wer am meisten bietet, der kriegt ihn. Diese Taktik kann sich schon bald als fataler Fehler herausstellen. Wenn ich die Spielberichte der letzten Begegnungen lese, wird ja deutlich, dass H. der einzige wirkliche gefährliche Stürmer war. Aber die Transferperiode dauert noch sechs Wochen, und ich bin mir leider ziemlich sicher, dass bis dahin noch etwas passiert, dass H. nämlich weg ist. Gustav Nilsson ist sogar noch nach dem ersten Punktspiel verschwunden. Ich höre immer, wir wollen die Fehler vom letzten Mal vermeiden, als es in den ersten fünf oder sechs Spielen keinen einzigen Punkt gab. Aber wenn ich mir die Verletztenliste anschaue, sehe ich nichts Gutes. Vorne fehlt mit Prjatin der neben H. gefährlichste Stürmer, der Ersatzmann von Aue ist auch verletzt. Zudem der offenbar teuerste Neueinkauf B., der Wurtz ersetzen soll, auch schon wieder gleich ausfällt. Vermutlich sind alle drei zum Saisonauftakt Ende Juli nicht fit. Dann spielen wir in der Zweiten Liga mit dem Ersatzsturm der Dritten Liga. Ich bleibe dabei: H. hätte unbedingt gehalten werden müssen, von mir aus mit einem hohen Gehalt und Zusagen für die nächste Saison. Aber jetzt, wo es gilt, unbedingt die Klasse zu halten, wird vermutlich ein falsches Signal gesendet.
Ich glaube, die Worte von K. waren nur Taktik, um den Preis hochzutreiben. Tatsächlich hat K. bei der Finanz- und Kaderplanung doch garnichts zu sagen, das entscheiden doch andere. Ich bleibe dabei: Der Verkauf von H. ist beschlossene Sache, es geht eben NUR ums Geld, und um sonst garnichts. Sonst hätte man doch von Anfang an nicht so ausweichend und butterweich reagiert, sondern das Gehalt von H. erhöht und erklärt: Der hat Vertrag, der bleibt bei uns. Auch die frühe Verpflichtung der beiden Stürmer (Aue und Belgien) ergäbe sonst keinen Sinn. Ihr werdet sehen: Irgendwann kommt die Meldung, dass er weg ist. Leider.
Diese Transfers machen nur Sinn, wenn Hollerbach geht, und das scheint ja, aller Beteuerungen zum Trotz, beschlossene Sache zu sein. Ich bin skeptisch. Das erfolgreiche Team aus der Vorsaison wird total auseinandergerissen, kaum ein Stein bleibt auf dem andern. Ob die Neuen wirklich auf Anhieb funktionieren, weiß niemand. Zusammengespielt haben sie jedenfalls noch nicht. Auf dem Platz zählen nicht Namen oder irgendwelche Verdienste von früher, sondern nur die Leistung in der Gegenwart (siehe Sliscovic). Ich bleibe dabei: Ich hätte Hollerbach gehalten und um ihn herum ein paar Verstärkungen geholt.
Was die Ablöse betrifft: Klingt natürlich immer gut, keine Ablöse. Aber warum entscheiden sich Spieler, die Angebote von Kaiserslautern oder St. Pauli haben, für uns? Weil wir besser zahlen, denke ich. Dafür braucht man natürlich die 1,5 Millionen, die man für Hollerbach will. Union will offenbar nicht so viel zahlen, deshalb rechne ich mit einer längeren Hängepartie. Aber am Ende ist er weg. Und das finde ich Sch...
Union Berlin soll kurz vor der Einigung mit Hollerbach stehen. Womöglich soll der Spieler ein Jahr zu einem niederklassigen Verein verliehen werden - hoffentlich zu uns
Vermutlich verdient Ezeh in Hannover sehr viel mehr, ansonsten kann man den Schritt nicht verstehen. 96 ist auch nur Zweitligist, spielt meistens ganz unten, und in dieser hässlichen Stadt will doch eigentlich niemand freiwillig tot überm Zaun hängen. Es wird sich zeigen, ob das Schielen aufs Geld der richtige Schritt war, ob der Verein gut beraten war. Ich hätte keinen, der einen Vertrag hat, zu einem Konkurrenten aus Liga zwei gehen lassen.
Bei Hollerbach siehts es anders aus. Der wird in die erste Bundesliga wechseln, da bin ich ziemlich sicher. Hoffentlich findet er einen besseren Club als Heidenheim, das jetzt im Gespräch ist. Im übrigen kann ich dem Jubel über die Neuzugänge nicht ganz zustimmen. Klar, die Abwehr wurde verstärkt, das war auch wegen der vielen Gegentore bitter notwenig. Und die Neuen wirken ja auf dem Papier durchaus eindrucksvoll. Aber was ist mit der Kreativzentrale und dem Sturm, den Mannschaftsteilen, wo wir unsere größten Stärken hatten? Wurtz ist weg, Ezeh ist weg, Hollerbach geht weg. Die beiden Offensiven, die für den Angriff neu verpflichtet wurden, sind, wenn man ihre Statistik anschaut, wohl eher für die dritte Liga gedacht gewesen, reichen an das Kaliber von Hollerbach, Wurtz und Ezeh nicht heran. Hinten dicht zu machen, ist zwar lobenswert, doch für den Klassenerhalt braucht man auch Tore. Wie das gelöst werden soll, ist mir zur Zeit noch rätselhaft. Ob sich das Prinzip, Qualität gegen Geld zu tauschen, wirklich rechnet, wird sich noch zeigen.
Ich hätte es besser gefunden, Spieler mit Vertrag NICHT abzugeben. Aber das habe ich ja schon öfter hier vertreten.
Es ist doch völlig egal, was dieser Kölner Trainer-Clown plant, das geht uns doch einen Dreck an. Wir wollen die Liga halten, und dazu brauchen wir Hollerbach. Wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, den besten Spieler, der noch einen Vertrag hat, für ein paar Dollar mehr und den siebten Kölner Torwart zu tauschen, ist mir unverständlich. Man braucht nicht zwanghaft nach Neuzugängen zu suchen, das Hauptaugenmerk muss doch darauf gerichtet sein, die Leistungsträger zu halten. Wobei sich Hollerbach ja sportlich nicht verbessert. Baumgarts Rumpeltruppe spielt jedes Jahr gegen den Abstieg, die sind sowieso bald wieder in Liga zwei.
Mir scheint, man macht wieder die gleichen Fehler wie vor vier Jahren. Damals warf man mit Kolke eine der Identitätsfiguren raus und ersetzte ihn durch einen lächerlichen Fliegenfänger, bei dem jeder Schuss drin war. Jetzt sind es offenbar sogar vier oder fünf Identitätsfiguren (Wurtz, Gürleyen, Hollerbach, Ezeh, Prjatin). Und engagiert wurden bislang zwei Neue für die Dritte Liga. Unbegreiflich.
Es gibt Ausnahmen: Unser ehemaliger Spieler Medic wollte letzte Saison unbedingt von St. Pauli zu Stuttgart. St. Pauli blieb hart, und Medic hat eine gute Saison gespielt. Ich wüsste auch nicht, welcher Kölner Spieler uns helfen könnte. Die haben zwar einen Kult-Trainer, aber der Kader gibt wenig her. Die Mannschaft spielt seit Jahren gegen den Abstieg, mir fällt nicht einziger Spieler ein, der eine Verstärkung wäre. Abgesehen davon, dass sie uns ja keinen Stammspieler geben würden, sondern irgend einen Ladenhüter aus der zweiten Mannschaft.